Reiner Heidorn
1966
(Germany)
German
Artworks by Reiner Heidorn
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Reiner Heidorn ist ein deutscher zeitgenössischer Maler, geboren 1966 in Bayern, wo er weiterhin in Weilheim bei München lebt und arbeitet. Formal Autodidakt, begann Heidorn in seiner Jugend mit Zeichnung und Aquarell, bevor er sich vor etwa 25 Jahren der Ölmalerei widmete. Seine monumentalen Leinwände zeichnen sich durch eine einzigartige Technik aus, die er Dissolutio (Latein für "Verschwinden") nennt, durch die er die Grenzen zwischen Mensch und Natur auflöst. In einer leeren Fabrikhalle schafft Heidorn großformatige Ölgemälde, die mikroskopische Zellstrukturen und Süßwasserökosysteme in weite, immersive Farbflächen verwandeln. Seine Arbeit thematisiert den Klimawandel und die Entfremdung des Menschen von der Natur und bietet den Betrachtern Momente psychischer Erholung und tiefen Friedens.

Ausbildung
Reiner Heidorn ist formal Autodidakt, obwohl diese Bezeichnung irreführend sein kann. In seiner Jugend hatte er die unschätzbare Gelegenheit, mit professionellen Künstlern zusammenzuarbeiten und auf einem, wie er sagt, "tieferen Niveau" zu lernen als es die konventionelle Ausbildung bieten könnte. Er begann mit Zeichnung und Aquarell, bevor er sich vor etwa 25 Jahren der Ölmalerei widmete und durch ständiges Üben die anspruchsvolle Technik entwickelte, die zu seinem Markenzeichen wurde. Sein autodidaktischer Weg gab ihm die Freiheit, seinen eigenen Ansatz zu entwickeln, frei von akademischen Konventionen.
Inspiration und Stil
Reiner Heidorns künstlerische Vision wurzelt in einem tiefen ökologischen Bewusstsein und einer sehr persönlichen Beziehung zur bayerischen Landschaft seiner Kindheit. Seine Gemälde entstehen aus dem, was er als "mentale Mischung" der Seen, Wälder und natürlichen Umgebungen beschreibt, die er seit seiner Jugend erlebt hat, eine organische Erinnerung, die jede Leinwand durchdringt, ohne je direkt zu kopieren.
Ökologische Philosophie
Heidorns Werk positioniert sich als direkte Antithese zum unregulierten Wirtschaftswachstum und zur Entfremdung der Menschheit von ihrer natürlichen Umwelt. Seine Kunst thematisiert den Klimawandel, die Umweltzerstörung und den Verlust der Verbindung zwischen Mensch und biologischer Welt durch immersive, meditative Erfahrungen statt durch didaktische Bilder. Sein erklärtes Ziel ist sowohl psychologisch als auch moralisch: Ruhe und psychische Erholung zu vermitteln und gleichzeitig "die totale Bedeutungslosigkeit des Individuums" innerhalb des weiten, vernetzten Lebensnetzes zu betonen. Seine Gemälde spiegeln die poetische Weisheit wider, dass "auch wenn der Ast trocken ist, die Wurzel immer grün bleibt."
Neo-Expressionistischer Bio-Divisionismus
Heidorns Stil verbindet den deutschen Neo-Expressionismus mit dem, was man als Bio-Divisionismus bezeichnen könnte, einer zeitgenössischen Weiterentwicklung der divisionistischen Technik, die nicht auf die optische Lichttheorie, sondern auf biologische Strukturen angewandt wird. Sein Werk schafft eine produktive Spannung zwischen der emotionalen Intensität und dem großen Format des Expressionismus und der Präzision wissenschaftlicher Beobachtung. Die Bildsprache wird von Grün dominiert, nicht als Hintergrund, sondern als Subjekt und Stimme. Kritiker haben seine Verwendung von Grün mit dem "heiligen Grün" des deutschen Romantikdichters Hölderlin in Verbindung gebracht, was der Farbe eine metaphysische Dimension verleiht. Dieses Grün "pulsiert unter der Haut der Erde" und schafft Universen ohne Ende. Ergänzt durch Blau- und Ockertöne evoziert seine Palette Wälder, Seen, Zellstrukturen und autonome Lebewesen. Die mikroskopischen pointillistischen Elemente – tausende winzige Farbpunkte – ordnen sich zu sanften Übergängen und Abstufungen. Wenn die Betrachter sich in diesen Details verlieren, gehen sie über die Darstellung hinaus und nehmen ganze Ökosysteme wahr: Wälder, Seen, Pflanzen, vollständige autonome Welten. Die Technik erzeugt sowohl Intimität (in der obsessiven Detailgenauigkeit) als auch Weite (im überwältigenden Maßstab) und erzeugt das, was Kritiker als "unerwartete Zärtlichkeit" innerhalb der Vitalität der Formen beschreiben.
Künstlerische Einflüsse
Heidorn lässt sich von asiatischer Landschaftskunst und europäischen Expressionisten inspirieren und nennt deutsche Künstler aus verschiedenen Epochen: Dieter Roth, Hans Hartung und Martin Kippenberger. Diese Einflüsse positionieren ihn sowohl innerhalb einer starken gestischen Tradition als auch einer konzeptuellen, materiellen Kritik der Kunstproduktion selbst.
Passage, keine Darstellung
Zentral für Heidorns Werk ist seine Behauptung, dass seine Gemälde keine Darstellungen, sondern "Passagen" sind, Öffnungen in lebendige Materie. Seine übergroßen Leinwände fungieren als Portale, die die Betrachter einladen, die Grenzen zwischen Selbst und Natur, Beobachter und Beobachtetem aufzulösen. Das Werk strebt danach, "einen Raum ohne Grenzen" zu schaffen, ein persönliches Universum, in dem der Künstler und damit auch der Betrachter sich "selbst und die ganze negative Umgebung auflösen" können.

Technik
Heidorns Technik konzentriert sich auf Dissolutio, ein philosophisches und technisches Konzept, das seinen Wunsch verkörpert, mit der natürlichen Welt zu verschmelzen und in sie aufzugehen. Nach Jahren der narrativen Malerei, die keine Resonanz fand, erkannte er, dass er etwas schaffen wollte, das die Idee der Auflösung selbst vermittelt.
Um dies zu erreichen, hat er systematisch jede klassische Regel der Ölmalerei verletzt. Er mischt Farben direkt auf der Leinwand statt auf der Palette, gießt Öl frei, weigert sich, Pigmente richtig vorzubereiten, und nimmt alle „Fehler“ an, die traditionelle Maler vermeiden – Blasen, Krater, nasse Stellen, unvorhersehbare chemische Reaktionen. Diese Defekte sind als integrale Bestandteile seiner Technik etabliert und sorgen dafür, dass jedes Werk in Bewegung bleibt und Vergänglichkeit als ästhetische Qualität einbezieht.
Das Ergebnis ist „Bio-Divisionismus“ oder „Mikroskopischer Pointillismus“: eine Verschmelzung, bei der Heidorn die pointillistischen Muster, die in mikroskopischen Bildern von Pflanzen, Zellen und Süßwasserorganismen beobachtet werden, in einen expressionistischen Rahmen überträgt. Seine Leinwände bestehen aus Tausenden winziger, präziser Farbpunkte, die sich zu sanften Übergängen organisieren und unendliche Nuancen von Grün- und Blautönen schaffen. Diese Technik überträgt die visuelle Sprache der wissenschaftlichen Mikroskopie in emotionalen Ausdruck und verbindet das Analytische mit dem Erhabenen....
Mit Pigmenten, Terpentin und Ölfarben auf übergroßen Leinwänden schafft Heidorn jedes Werk vollständig aus dem Gedächtnis, ohne Modelle oder Referenzbilder zu verwenden, selbst bei wissenschaftlich präzisen Motiven wie Neuronen, Mitose oder Hydra. Dies subjektiviert die Wissenschaft und verwandelt faktische Beobachtung in das, was Kritiker als internalisiertes „biologisches Gedächtnis des Universums“ bezeichnen.
Seine Produktionsmethode ist sowohl schnell als auch seriell. Er malt oft dasselbe Werk vier- oder fünfmal gleichzeitig, behält nur die besten Ergebnisse für Ausstellungen und überarbeitet oder verwirft den Rest. Das übergroße Format ist grundlegend: Die Leinwände sind so gestaltet, dass sie die Betrachter überwältigen und als Portale fungieren, die sie in lebendige, sich verändernde Materie eintauchen lassen, die mit innerer Spannung aufgeladen ist.
Ausstellungen
Heidorn hat in ganz Europa, Nordamerika und Asien ausgestellt, darunter Einzelausstellungen im Botanischen Garten München, im Nippon Club in New York und die Teilnahme am Giudecca Art District der Architektur-Biennale Venedig. Seine Arbeiten wurden in Veranstaltungsorten in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, den USA, Brasilien, Taiwan und den VAE gezeigt. Seine Ausstellungshistorie zeigt ein anhaltendes internationales Engagement für zeitgenössische abstrakte Malerei mit ökologischem Schwerpunkt.
Auszeichnungen und Anerkennung
Heidorn hat für seine künstlerische Praxis bedeutende Anerkennung erhalten:
- 2012: Atelierförderung, Regierung von Bayern, Deutschland
- 2020: Dauerhafte Erwerbung durch das Museum Weilheim, Bayern
- 2021: Öffentlicher Installationsauftrag, Landratsamt Weilheim
Seine Arbeit wurde im Bayerischen Fernsehen vorgestellt und in Ausstellungskatalogen dokumentiert, insbesondere in denen, die von Dr. Sonja Lechner kuratiert wurden, deren kritische Unterstützung wesentlich für die Etablierung des theoretischen Rahmens zum Verständnis von Heidorns Dissolutio-Technik im kunsthistorischen Diskurs war.
Vertretung
Reiner Heidorn wird von zwei Galerien in Deutschland und Österreich vertreten. IdeelArt vertritt Heidorn seit Oktober 2025.
