
Daniel Göttin Arbeit in der Gruppenausstellung im Museum Haus Konstruktiv
Seit seiner Eröffnung im Jahr 1986 hat das Museum Haus Konstruktiv in Zürich eine der weltweit führenden Sammlungen konstruktiver und konkreter Kunst angehäuft. Am 2. Juni wird das Museum sein 30-jähriges Bestehen mit der Ausstellung „Thinking Outside the Box: Die Sammlung Museum Haus Konstruktiv (1986-2016) und Gastinterventionen“ feiern. In dieser wegweisenden Ausstellung werden Werke des Schweizer Künstlers Daniel Göttin zu sehen sein, der seit März 2015 von IdeelArt vertreten wird.
Die Grundlage der konkreten Kunst
Der niederländische Maler Theo van Doesburg erfand 1930 den Begriff Konkrete Kunst. Zu dieser Zeit war Doesburg bereits als Gründer der Kunstbewegung De Stijl bekannt. Er legte die spezifischen Details fest, was Konkrete Kunst sein sollte, in einem Manifest, das von den Künstlern Otto Gustaf Carlsund, Jean Hélion, Leon Tutundjian und Marcel Wantz unterzeichnet wurde. Das Manifest bestand aus sechs Erklärungen:
1. Kunst ist universell.
2. Ein Kunstwerk muss vollständig im Geist konzipiert und geformt werden, bevor es ausgeführt wird. Es darf nichts von der Natur oder der Sinnlichkeit oder der Sentimentalität in formalen Daten erhalten. Wir wollen Lyrik, Drama, Symbolik und so weiter ausschließen.
3. Das Gemälde muss vollständig aus rein plastischen Elementen aufgebaut sein, nämlich Oberflächen und Farben. Ein bildnerisches Element hat keine Bedeutung über "es selbst" hinaus; folglich hat ein Gemälde keine andere Bedeutung als "es selbst".
4. Der Aufbau eines Gemäldes sowie der seiner Elemente muss einfach und visuell kontrollierbar sein.
5. Die Maltechnik muss mechanisch sein, d.h. exakt, anti-impressionistisch.
6. Ein Streben nach absoluter Klarheit ist zwingend erforderlich.
Blick auf Daniel Gottins Installation „Network 10“ in Tokios Galerie Kobo Chika, 2001
Die konkrete Kunst von Daniel Göttin
Daniel Göttin wurde 1959 in Basel, Schweiz, geboren. Er verwendet industrielle Materialien wie Klebeband, Metall, Polystyrol, Kunststoff und Holz, um geometrische Malereien, Zeichnungen und ortsspezifische Installationen zu schaffen. Göttin folgt der oben genannten Direktive des Manifests, Kunst zu schaffen, die Einfachheit und absolute Klarheit ausstrahlt. Doch in seiner Arbeit ist auch eine zeitgenössische Tiefe des Bewusstseins enthalten. Die Objekte, die Göttin schafft, interagieren auf elementare Weise mit ihrer Umgebung, fügen Dimension hinzu und kontextualisieren sanft, aber beharrlich ihr ästhetisches Umfeld. Neben der Aufnahme seiner Arbeiten in die ständige Sammlung des Museum Haus Konstruktiv hatte Göttin mehr als 60 Einzelausstellungen weltweit. Er ist auch der Gründer von Hebel_121, einem experimentellen Kunstraum in seiner Heimatstadt Basel. Für ein Interview mit Daniel Göttin klicken Sie hier.
Daniel Göttin
Inside Outside the Box
Die in „Thinking Outside the Box“ gezeigten Arbeiten stammen vollständig aus der Sammlung des Museum Haus Konstruktiv. Im Laufe der letzten 30 Jahre hat das Museum mehr als 900 Kunstwerke gesammelt, und viele der Werke in dieser Ausstellung werden Arbeiten sein, die noch nie zuvor ausgestellt wurden. Neben den ausgestellten Werken wird diese Ausstellung „Interventionen“ von Gastkünstlern beinhalten. Die Ausstellung wird sich bemühen, die Geschichten der Konstruktivistischen und Konkreten Kunst zu reflektieren und die Weisen zu kontextualisieren, in denen ihre Ideen weiterhin für die zeitgenössische Welt relevant sind.
Das Museum Haus Konstruktiv befindet sich in der Selnaustrasse 25 in Zürich, in einem ehemaligen Versorgungsgebäude. Die Ausstellung „Thinking Outside the Box: Die Sammlung des Museum Haus Konstruktiv (1986-2016) und Gastinterventionen“ läuft vom 2. Juni bis 4. September 2016.
Vorgestelltes Bild: Daniel Göttin - Untitled 1, 2001, 2001, 15,7 x 19,7 x 0,9 Zoll